Mit Kindern trauern

   06. November 2023

   20:00

Vom Abschied nehmen, Trost finden und Mut machen

Davon berichtete am 07. November 2023 die Referentin Monika Beck-Kuhlmann im Rahmen der Vortragsreihe am Dienstag:

`Der Opa ist heimgegangen` –  `Die Oma ist friedlich eingeschlafen` – Diese gängigen Begriffe rund um Trauer und Sterben lassen die eigene Denk- und Erfahrungswelt von Kindern außer Acht. Diese Erkenntnisse konnten die Zuhörenden durch die erfahrene Referentin neben vielen anderen Aspekten im Aloysia Löwenfels Haus und im Zoom lernen: 
Heimgehen
könnte konnotiert sein mit dem Gefühl, dass auch andere plötzlich nicht mehr wiederkommen. Einschlafen mag Ängste schüren, dass der Schlaf mit dem Tod eng verbunden ist und zu Schlafproblemen führen. Kinder müssen in ihrer Gedanken- und Phantasiewelt gesehen und abgeholt werden.

Sie sind durchaus in der Lage, auf kindgerechte Weise teilzuhaben an Verlustrealitäten und der Trauer der Erwachsenen. Vermeintliche Schonung könnte die Phantasie und Entwicklung von Schuldgefühlen überborden lassen.

Trauer und Verlust, so war es der Referentin ganz wichtig, beginnen weit vor dem Sterben vertrauter Menschen. Es können Dinge, Situationen oder Tiere sein. Bereits hier ergeben sich Gelegenheiten mit Kindern ins Gespräch zu kommen – Rituale zu leben, zu gestalten.

Im Tierreich – in der Natur ergeben sich viele Anknüpfungspunkte zur Erfahrung von Werden und Vergehen. Natürlichkeit, Offenheit und Teilhabenlassen sind wichtige Umgangsformen. Das setzt vor allem die eigene Auseinandersetzung der Erwachsenen, ErzieherInnen, LehrerInnen mit dem Thema voraus.

Kinder altersgemäß und auf eigene Weise mitzunehmen in den Trauerprozess, Tränen zuzulassen und die `Wolken am Himmel mit der Hoffnung auf Sonnenstrahlen` anzusprechen ist eine wichtige Aufgabe.

Kinder benötigen Zeichen, eigene Rituale die zusätzlich gut durch Trauer-Kinderbuchliteratur unterstützt werden. Eine Liste der empfohlenen Literatur ist auf der Homepage der Katharina Kasper Stiftung einsehbar. Gegenüber früherem Umgang mit Tod und Sterben und Tabuisierung, so war es Konsens im intensiven Austausch der Zuhörenden vor Ort und im Zoom, seien wir bezogen auf Kinder und deren Trauerprozesse auf einem guten Weg.

Dennoch bleibt allen eine Fortbildungs- und Reflektionsaufgabe. Dazu hat dieser intensive Abend mit Frau Beck-Kuhlmann als sensible, erfahrene und versierte Trauerbegleiterin beigetragen.

Kontakt: Monika Beck-Kuhlmann;  Krankenschwester/Pädagogische Fachkraft/ Hospiz- und Trauerbegleiterin; Katharina Kasper-Stiftung

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